Ungläubige Augen machten die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 5, als sie von der Vertreterin der Fairtrade Initiative Frau Wynnie Mbindyo erfuhren, unter welchen Bedingungen Fußbälle in Niedriglohnländern wie Bangladesch produziert werden. Auch die Tatsache, dass es oftmals Kinder sind, die unter unwürdigsten Umständen Fußbälle stundenlang zusammennähen, war ein großer Schock. Ein Schock jedoch, aus dem man lernen und diese Tatsache zum Positiven wenden kann, wie Timo Kriegshäuser, Tutor der Sportklasse 5c, zu berichten weiß, denn seine größtenteils aus Fußballerinnen und Fußballern bestehende Klasse möchte von nun an gezielt auf faire Produkte achten. Ein Gedanke, den auch Schulleiter Clemens Wilhelm begrüßt:

„Wir als Fairtrade Schule haben natürlich die Aufgabe, den Gedanken des Fairen Handelns an unsere Schülerinnen und Schüler weiterzugeben. Daher wollen wir als Sportbewegte Schule und Eliteschule des Fußballs als gutes Beispiel vorausgehen und unsere schulinterne Ballsammlung nach und nach auf fair produzierte Fußbälle umstellen.“

Doch dies ist nur eine Aktion von vielen, mit denen mindestens elf Klassen und Kurse sowie die Schülervertretung der GGS Neunkirchen an der Fairen Woche der Fairtrade Initiative Saarland teilnehmen. In Klassenstufe 6 werden Themen wie Faire Schokolade und Faires Fleisch inklusive Besuch eines fair geführten Bauernhofs durchgenommen. Fairer Handel ist Thema des Jahrgangs 8. Hierbei soll das Bewusstsein für die horrenden Mengen an Verpackungsmüll geschärft werden. Hierzu verzichtet der Jahrgang darauf, in der Fairen Woche Verpackungsmüll zu produzieren. Auch digital wird einiges unternommen. So nehmen Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 10 an einem Online-Workshop zum Thema Fairtrade teil und betreuen den Pausenverkauf von fairen Produkten, der zusammen mit der Schülervertretung unter Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen in den großen Mittagsfreizeiten durchgeführt wird.

Dass so viele Klassen und Kurse an der Fairen Woche teilnehmen, ist auch Schulleiter Wilhelm ein persönliches Anliegen, trägt seine Schule doch das Siegel „Fairtrade Schule“ schon im dritten Jahr. Erst kürzlich konnte man sich über die Rezertifizierung freuen. Ziel ist es natürlich auch, dass möglichst viele Klassen als Faire Klassen ausgezeichnet werden. Hierzu müssen neben einer Unterrichtseinheit von mindestens 90 Minuten zu einem fairen Thema weitere Kriterien erfüllt werden, um als Faire Klasse ausgezeichnet zu werden, was auch dazu führen kann, im nächsten Jahr wieder als Faire Schule rezertifiziert zu werden.

Für Clemens Wilhelm kein wirkliches Problem, denn „ich weiß, mit welcher Begeisterung unsere Lehrer*innen und Schülerinnen und Schüler die Themen des Fairen Handels an unsere Schule angehen.“