Ludwig-Harig-Lesung  in der Bibliothek

„Es hat grad schon rischdisch aangefang“

Mit einem frühen Mundarttext von Ludwig Harig eröffnete der Saarbrücker freie Schauspieler und Regisseur Martin Huber seine Lesung für die Deutsch-Abiturkurse der gemeinsamen Oberstufe der Gemeinschaftsschulen Bexbach, Neunkirchen und Schiffweiler in der Bibliothek der Ganztagsgemeinschaftsschule Neunkirchen (GGS NK). Zwei Stunden lang konnten die Schüler in die literarische Welt des kürzlich verstorbenen saarländischen Autors und diesjährigen Abiturdichters Ludwig Harig eintauchen.

Nach dem verblüffenden Auftakt mit einem zungenbrecherischen Formulierungsfeuerwerk, der Kurzgeschichte „De Uwrasch“ aus dem Textbändchen „Reise nach Bordeaux“ von 1965 gab es einen Querschnitt durch Harigs umfangreiches literarisches Wirken. Neben experimentellen Sprachspielen aus seiner „Konkrete Poesie“-Phase konnten die Schülerinnen und Schüler auch weitere kurze, brillante Texte des, wie er sich selbst gern bezeichnete, „Luftkutschers“ Harig hören: Von der Selbstreflektion über die Schriftstellerei und dem Leben mit den Wörtern bis hin zu „Fußballsonetten“ wurde Harigs literarische Vielfalt für die Schüler greifbar durch die  einfühlsam präzisen Darstellungen von Martin Huber, der den Texten mit seiner Interpretation  ein eigenes Leben gab.

Auch aus dem autobiografischen Roman „Weh dem, der aus der Reihe tanzt“, der diesjährigen Abiturlektüre, gab es eine Kostprobe.

Im Anschluss an die Lesung konnten die Schüler Fragen zu Autor und Werk stellen. Dabei kam insbesondere Harigs offene, schonungslose und selbstkritische Verarbeitung seiner Kindheit und Jugend im national-sozialistischen Deutschland zur Sprache.

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